Der nette Nachbar zählt 81 Lenze, und er besitzt eine Goldgrube, so man Werkzeug braucht. Samstags gehen wir ihm gehörig auf die Nerven. Wir leihen die Stichsäge, tauschen diese gegen eine Handsäge, welche eingetauscht wird gegen zwei Stemmeisen. Dann nehmen wir den Nachbarn selber in Beschlag.
Die rostigen Nägel der 60er Jahre Fußleisten lassen sich nicht ziehen, ohne die halbe Wand mit zu entfernen. Man muss sie abschneiden. Der Nachbar kommt mitsamt Winkelschleifer. „Ein paar Nägel“ ist der Auftrag, es werden derer ca. 20, auch in der Decke. Damit es sich lohnt: zwei alte Kohleofen Anschlüsse zum Kamin werden entfernt, samt Anleitung, wie wir weitermachen sollen (halbe Ziegelsteine im Rotband panieren, um das Loch zu füllen, an anderer Stelle Gewebe einarbeiten, und auch das hat er vorrätig).
Der Tag endet mit ausdrücklicher Aufforderung, erst ihn zu fragen, wenn wir Werkzeug brauchen. Zum Dank gibt es einen kleinen Kuchen aus frisch geernteten Äpfeln.
Danke, lieber Nachbar!