Wo wohnt das Glück?

An einem beliebigen Morgen merkst du: es wird Frühling. Die Vögel zwitschern, ein laues Lüftchen weht. Es wird langsam hell, und alles ist gut. Ganz plötzlich. Dabei ist alles wie immer. Deine Sorgen und Ängste, die Begrenzungen des Alltags, alles ist noch da. Aber, sehr erfreulich, auch alle Freude, alle Liebe. Nur eines ist anders. Was dich vor diesem Moment gehindert hat, glücklich sein, spielt keine Rolle, verschwindet im Hintergrund. Ohne Erklärung, einfach so. Du Bist glücklich. Eins mit allen und allem. Das Leben fühlt sich locker an, du bist im Reinen mit dir und im Fluss mit dem Rest der Welt. Als könne es immer so bleiben. Kann es nicht, denn wir sind Menschen. Das Glück lässt sich nicht festhalten und nicht konservieren. Seit Jahren hängt an meiner Wand diese Karte:

Die Yogaphilosophie kennt dieses plötzliche innere Glück. Das Staunen über die Schönheit dieser Welt, das wenig mit unseren realen Lebensumständen zu tun hat. Es wohnt in Anandamaya Kosha (Sanskrit), der „Wonnehülle“. Unser innerer Raum, in dem das Glück zu Hause ist.
Das Modell der Koshas, der Hüllen unseres äußeren und inneren Körpers, erklärt die Aspekte und Dimensionen unseres Seins. Ananda meint das Entzücken, die Wonne, Glückseligkeit. Kosha ist die Hülle. Die Wonnehülle ist die fünfte, letzte, intimste Dimension. Nur wir selber haben Zugang.

Wir können diese Momente des puren Glücks weder kreieren noch suchen. Aber genießen können wir sie, und entscheiden, sie zu leben. Uns immer erinnern in stürmischen Zeiten: Irgendwo in uns wohnt das Glück.

Für die Fotos aus Monet`s Garten danke ich herzlich Heike Weiß. Wenn ich so schön bin, wie du mich knipst, zack, glücklich 😉